Wer über den Klimawandel spricht, kommt nicht an der Landwirtschaft vorbei. Und wer die Landwirtschaft betrachtet, muss zwangsläufig über das Klima reden.
Die Art und Weise, wie wir Land nutzen, gehört zu den Hauptursachen für die drastische Verschlechterung unserer Umwelt, die uns täglich umgibt. Flächendeckende Monokulturen spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Felder, auf denen ausschließlich eine einzige Kulturpflanze wächst, ohne Raum für Pflanzen oder andere Lebensräume für Insekten. Zwischen Ernte und neuer Aussaat liegen Böden oft brach und ungeschützt, was sie anfällig für Erosion macht. Hinzu kommen riesige Stallanlagen mit tausenden Tieren, die nicht die Möglichkeit bekommen, sich auf einer Wiese frei zu bewegen oder ihrem arttypischen Verhalten nachgehen können.
Diese Praktiken beeinflussen das Klima massiv und treiben die Treibhausgasemissionen in die Höhe, wodurch der Klimawandel beschleunigt wird. Besonders problematisch ist dies für die Landwirtschaft selbst, die stark mit Wetter und Klima verknüpft ist und deshalb äußerst empfindlich auf die Auswirkungen des Klimawandels reagiert.
Es ist entscheidend, die Landwirtschaft nicht nur als Verursacher von Treibhausgasemissionen zu sehen, sondern auch als eine der Lösung zur Reduzierung dieser Emissionen.
Denn eines ist klar: Wir haben die Wahl, wie wir unser Land bewirtschaften und welche Formen der Landwirtschaft wir durch unseren Konsum unterstützen möchten.
Wie trägt die Landwirtschaft negativ zum Klimawandel bei?
Synthetische Pflanzenschutzmittel
Sie belasten nicht nur Böden und Gewässer, sondern benötigen bei ihrer Herstellung enorme Mengen fossiler Energie.
Monokulturen
Diese fördern den Verlust an Biodiversität und machen Böden anfälliger für Erosion und Nährstoffverlust.
Artensterben durch Pestizideinsatz
Pestizide schaden nicht nur Schädlingen, sondern auch weiteren Insekten wie Bienen und anderen Bestäubern.
Intensive Tierhaltung
Der Methanausstoß durch Wiederkäuer wie Rinder zählt zu den größten Treibhausgas verursachern.
Nährstoffentzug aus der Erde
Intensive Bewirtschaftung ohne ausreichende Regeneration führt zur Erschöpfung und Degradation der Böden.
Wie kann die Landwirtschaft positiv zum Klimawandel beitragen?
Regenerative Landwirtschaft fördern
Regenerative Praktiken haben das Ziel, Böden, Biodiversität und Wasserressourcen zu erhalten und sogar zu verbessern. Für Landwirte bedeutet dies, diese Praktiken aktiv umzusetzen, während es für Konsumenten eine bewusste Entscheidung ist, solche nachhaltigen Methoden zu unterstützen.
Mehr Vielfalt – mehr Biodiversität
Je vielfältiger die Pflanzen auf den Feldern, desto stabiler sind die Ökosysteme. Mischkulturen und Heckenpflanzungen fördern nicht nur die Biodiversität, sondern auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen und können Erosion mindern.
Integration von Tieren im Farmalltag statt intensiver Tierhaltung
Anstelle industrieller Massentierhaltung kann eine artgerechte Integration von Nutztieren in die Landwirtschaft die Bodenfruchtbarkeit verbessern und den Einsatz chemischer Düngemittel und Herbizide reduzieren.
Fruchtwechsel und reduzierte Bodenbearbeitung
Durch Fruchtwechsel (Crop Rotation) wird der Boden geschont, die Nährstoffversorgung bleibt erhalten und der Schädlingsdruck wird verringert. Weniger Bodenbearbeitung wiederum schützt vor Erosion und erhält die Bodenstruktur.
Die Landwirtschaft hat das Potenzial, eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel einzunehmen – vorausgesetzt, wir setzen auf Methoden, die Natur und Klima schützen, anstatt sie auszubeuten. Hier kommst du zu unserem regenerativen Manifest.